Durance

Wir haben die Durance auf dem Stück von Argentiere (km 26) bis Embrun (km 59) befahren. Sie bietet dort Wildwasser der Kategorie I-II mit schneller Strömung und wuchtiger Wellenbildung, die Slalomstrecke bei Argentiere ist mit II-III eingestuft.

Rabioux anschauen...
Rabioux anschauen...

Klappe - die Erste: Rabioux bis Embrun (10km)

Die Strecke Rabioux bis Embrun auf der Durance war für uns eine mittelgroße mentale Herausforderung. Daran Schuld war das „Rabioux-Loch“, eine große Walze, die mit WW III eingestuft ist. Im Prinzip ungefährlich, dennoch mit nicht unerheblichem Psychofaktor. Tja, hätten sich einige das Ding mal besser nicht vorher angeschaut (nicht wahr, Ramona?)... Mut wurde uns nicht gerade gemacht, dennoch hat sich keiner die Blöße gegeben und gekniffen.

Augen zu und durch
Augen zu und durch

Eingestiegen und ins vorletze Kehrwasser vor der Walze gefahren: Jetzt gab es kein Zurück mehr. Nachdem Falco uns eine saubere Route präsentiert hatte, dachte sich Ramona wohl: Hier muss doch mal ein wenig Aktion rein! Und so legte sie in ihrer Kaltschnäuzigkeit (eher unfreiwillig) kurz vor dem Loch noch eine Rolle hin. Das wirkte sich auch nicht wirklich beruhigend auf Detlef und mich aus. Nun war ich an der Reihe. Tja und da ich Ramona in nichts nachstehen wollte, hab auch ich Bekanntschaft mit dem einzigen Stein auf der Strecke gemacht. Elegant hochgerollt, jetzt stand ich nur noch vor der Herausforderung, ein 1,86m langes Boot durch die Walze zu manövrieren. Aber entgegen meiner Erwartung bin ich ganz unspektakulär und gerade durchgefahren. Tja, Det hätte wohl besser als Erster fahren sollen. Die beiden Rollen hatten ihn doch etwas beunruhigt (Anmerkung Det: schwer mitgenommen). Doch auch er fand schließlich ohne Probleme den Weg nach unten.

 

Der Rest der Strecke war (mehr oder minder) unspektakulär, die Durance war erfrischend spritzig-spaßig, aber nicht anspruchsvoll. Türkises Wasser, eine schöne Berglandschaft... Doch, die Tour hatte sich gelohnt. Sie schloss mit einer weiteren Spielstelle, einer Rodeowelle ab. Anschließend konnte man am Ausstieg in Embrun noch im Kayakshop einkaufen. Tolle Sache.

 

 

Slalomstrecke Argentière
Slalomstrecke Argentière

Klappe - die Zweite: Mont Dauphine bis Embrun (18km)

18 Kilometer- muss ich noch mehr sagen? Die Strecke wollten Ramona und ich uns nicht zumuten. Jedenfalls nicht in unseren Booten. So haben wir uns kurzerhand einen Topo Duo ausgeliehen und übten die Eskimorolle. Voller Stolz muss ich sagen: Verdammt, waren wir gut! So konnten wir uns also am nächsten Tag auf den Bach wagen, ohne uns blamieren zu müssen. Det und Falco, Kilometerfetischisten vom Fach, bewältigten die Strecke in ihren eigenen Booten. Die Fahrt im Topo klappte erstaunlich gut, sie erreichte ihren Höhepunkt in Rabioux. Da ich hinten saß, missbrauchte ich Ramona als menschliches Schutzschild gegen die Wellen. Das kam ihr in der Walze alles andere als zu Gute. Sie bekam „ordentlich einen auf's Fressbrett“, ich gar kein Wasser ab.

Fazit: Steuermänner und -frauen haben es eben immer besser.

 

 

Klappe - die Dritte: Slalomstrecke (Argentière) bis Mont Dauphine (12km)

Wie heimtückisch Slalomstrecken sein können, davon können einige von uns ein Lied singen. Aus dem Nichts heraus griffen Walzen an und die Kehrwässer pumpten, was das Zeug hielt. (Anmerkung Det: Es ist sehr rücksichtsvoll von Sinja, zu verschweigen, dass mich gleich die erste Walze gefressen und erst der beherzte Einsatz eines britischen Kanuten mich nach dem Waschgang in der zweiten Walze gerettet hatte. Anschließend durfte ich dann alle meine Einzelteile, die über die gesamte Slalomstrecke verteilt von diversen hilfsbereiten Kajakern aufgelesen wurden, wieder einsammeln und meine Mitfahrer meinen ganzen Frust ertragen.)

Aber die Slalomstrecke war auf diesem Abschnitt der Durance das einzig Erwähnenswerte. Die folgenden 11 Kilometer zogen sich -besonders im Kurzboot- wie Kaugummi: Die Strecke war eher weniger spannend und abgesehen von ein paar Schwällchen hatte die Durance dort nichts zu bieten.

Das heißt im Klartext: Die Fahrt hätten wir uns sparen können! (Anmerkung Det: Um einen bleibenden psychischen Schaden zu vermeiden, mussten wir diese Strecke natürlich noch ein zweites Mal befahren. Eine weitere Rettungsaktion war hier nicht von Nöten.)

 

Sinja