Osterfahrt 2007 - Die Spanischen Pyrenäen

Andere haben Skier aufm Dach
Andere haben Skier aufm Dach

 

Ostern 2007 standen die spanischen Pyrenäen auf dem Programm, zusammen mit dem VKL und den Boichern.

Bevor man fährt, packt man. Wir auch: Einen Kombi. Und einen Hänger. 4 Leute. Davon 2 Frauen. Daran lags wohl. Sei's drum, wir ham's ja.

Nach verspätetem Start, dafür mit Aussicht auf Wasser, traten wir also am Mittwoch unsere Reise an.

Jeder Sonnenstrahl wird genutzt
Jeder Sonnenstrahl wird genutzt

 

Die Fahrt war nicht sehr spannend, das Highligt der Anreise waren im wahrsten Sinne des Wortes wohl Markus strahlend leuchtende Augen. Wieso? Wir haben in Andorra für 94 Cent getankt, was ihn derart in Ekstase versetzt hat, dass ihm sogar egal war, dass das kein Super, sondern Normalbenzin war. Das hatte wiederum allerdings zur Folge, dass wir mit rund 30 km/h den Pass hochschleichen mussten. Ich glaub, die LKW-Fahrer hat's nur bedingt gefreut.

Die Nächte waren noch kalt.
Die Nächte waren noch kalt.

Irgendwie übersteht kein Auto unsere Urlaube heil, ist euch das aufgefallen? Diesmal war's übrigens der Auspuff kurz vor der Grenze zu Spanien. Nicht weiter schlimm, eigentlich hatte es noch einen angenehmen Beigeschmack, unser Lastzug hörte sich nämlich an wie eine Harley. Tja, andere Leute Zahlen für solch einen Sound 'ne Menge Kohle.

Endlich in Sort angekommen, Zelte aufgebaut und auf den Rest gewartet, der ja paddeln war.

Segre
Segre

Die erste Paddeltour führte uns Übrigens zum Segre, einem 2-Autostunden-weit-entfernten Bach. Das war- wettertechnisch gesehen- der schönste Tag: Lockere 25-30 °C. Paddeltechnisch gesehen eher der „netteste“ Tag: WW II-I. Und organisations-, kommunikations- und fahrttechnisch gesehen katastrophal...

Die Katastrophe lässt sich schnell erklären. 2 von 3 Autos, die nunmehr am Ausstieg des Segre standen, wollten nach Sort fahren, davon eins zum Paddeln an die Slalomstrecke. In diesem Slalomstreckenauto saß auch Det, der das Auto am Einstieg wieder umsetzen musste.

Sinja kämpft mit dem Flachwasser
Sinja kämpft mit dem Flachwasser

Das noch nicht erwähnte 1 von den 3 Autos wollte zurück zum Campingplatz nahe Sort, welches auf das Gedrängel einiger Insassen und der oben erwähnten katastrophalen Kommunikation unbemerkt wenige Minuten eher als das noch zu beladende andere Paddelmobil startete. So weit, so gut.
Nun, unser Problem war Folgendes: Det merkte schließlich kurz nach dem Start des ersten Autos, dass es- wie sollte es anders sein- nicht mehr da war. Das Problem: Seine Paddelsachen waren mit dem Wagen verschwunden, damit sein Autoschlüssel (zum Umsetzen) und „glücklicherweise“ auch sein Handy.

Segre, Ramona verlässt die Schlucht
Segre, Ramona verlässt die Schlucht

An dieser Stelle ist zu erwähnen, dass man besser seine eigene Handynummer auswendig kennen sollte. Es ist nicht nur nervig, sie jedes Mal nachschlagen zu müssen, wenn man danach gefragt wird, nein man müsste auch nicht aus den spanischen Pyrenäen nach Hamburg telefonieren, um sie herauszubekommen. So wie Det in diesem Fall. Nach 9 kläglichen Versuchen, sein eigenes Handy zu erreichen, kam er dann auch zum flüchtigen Auto durch, das mittlerweile schon ca. eine Dreiviertelstunde Vorsprung hatte. Umgedreht und Schlüssel übergeben. Dumm gelaufen, gepaddelt ist dann nämlich auch niemand mehr.

In den nächsten Tagen sind wir die vielen verschiedenen Strecken des Pallaresa gepaddelt, wobei unser Favorit die Schlucht einige Kilometer unterhalb unseres Campingplatzes war. Sehr spaßiges WW III und am Ende der Strecke ein Canyon auf der linken Flussseite, den wir bei jeder Tour in der Schlucht hochgelaufen sind, wobei wir mit Hilfe von Seilen und Teamwork einige Wasserfälle (von unten nach oben natürlich) bezwungen haben. Die Gruppe hat es sogar den 7m-Fall hoch geschafft, aber spätestens vor dem 20m-Fall war Schluss. Dann ging es wieder zurück, Wasserfälle hinunterspringen und Zurückgebliebene, die nicht weiter wollten, wieder einsammeln. Ab in die Boote und schnell zum Ausstieg gepaddelt, denn durchgefroren war jeder, da man im Canyon teilweise auch durch das eiskalte Wasser schwimmen musste.

Rammi auf dem Pallaresa
Rammi auf dem Pallaresa

 

Zweitmeist befahrene Strecke war wohl die Slalomstrecke, direkt in Sort gelegen und mit großem Spaßfaktor und einer kleinen Walze am Ende eine ideale Trainingsmöglichkeit. (Da Ramona das in keinem Urlaub lassen kann, hat sie sich auch diesmal wieder eine Spülung in der Walze abgeholt.)
Die schwierigste Strecke auf dem Pallaresa war wohl die vom Campingplatz bis zur Schlucht, mit einer IV-er-Stelle. Ramona hat auf dieser Strecke mal wieder was für ihren zukünftigen Herzinfarkt getan.

Slalomstrecke
Slalomstrecke

 

Die leichteste Strecke war die von der Slalomstrecke bis zum Campingplatz (die Det und Ramona nur zu zweit gepaddelt sind), mit Ausnahme eines Naturwehrs am Ende der Slalomstrecke.
Det dachte sich aber wohl, Ramona im Retten und Bergen schulen zu müssen und ging dann auf der Slalomstrecke eine Runde neben seinem Boot schwimmen.
Der Rest dieser Strecke war aber eher entspannt.

Esera: türkises Wasser
Esera: türkises Wasser

Zu guter Letzt gibt es da noch den Esera, dessen türkises Wasser uns beim Anschauen am Ausstieg sehr beeindruckte. Allerdings fing es auf dem Weg zum Einstieg an zu regnen, sodass wir beim Umziehen Raftingguides mit Regenschirmen zusehen und anschließend auf matschbraunem Wasser paddeln konnten. Nix türkis.

Außer der Farbe hatte sich wohl auch die Wassermenge etwas verändert und so trafen wir auf für die Strecke erstaunlich große Walzen, die sich hinterhältig hinter noch größeren Wellen versteckten.

Esera ne Stunde später: braune Brühe
Esera ne Stunde später: braune Brühe

Am Ausstieg konnte man sich dann zum Glück direkt umziehen, da einige wegen des Wetters nicht mehr paddeln mochten (trotz zweistündiger Anfahrt!) und lieber Shuttlebunny spielten.

Haben wir erwähnt, dass der Hund „Boje“ nach der Hinfahrt zum Esera gekotzt hat? Er wird wohl so schnell nicht mehr zu Micha in den Bus steigen, wo er doch später sogar das angebotene Futter verschmäht hat. Ob aus Übelkeit oder Beleidigung (oder heißt es „Beleidigtheit“?) ist fraglich.

Damit war der Urlaub auch schon zu Ende, auf der Rückfahrt kamen wir in Holland in einen Stau, und da Ramona fuhr, stiegen Sinja, Markus und Det aus, um aus dem Hänger die restlichen Dosen Bier auszupacken und zu trinken. So saßen sie zur Freude der anderen Autofahrer auf der Motorhaube und liefen neben, bzw. weit hinter dem Auto her, als Ramona auf einmal Gas gab.

Als alles auf Band war, durften die drei auch wieder einsteigen, war ja schließlich schon schlimm genug, dass durch das Rennen das ganze Bier verschüttet war.

 

 

Sinja und Ramona