Sommertour 2007 – Kanucamp Mooslandl und Soca

Endlich Berge in Sicht
Endlich Berge in Sicht

Teil 1 – Hinfahrt – Pssst, sie steigen aus!

„Uuups, wir müssen ja nach Duisburg!!“
Direkt neben der Autobahnauffahrt tritt Ramona auf die Bremse und reißt das Lenkrad rum.
So begann unsere Fahrt zum diesjährigen Kanucamp. Aber abgesehen davon war sie ziemlich entspannt. Wir haben uns dank eines netten österreichischen Polizisten, der uns eine knappe Stunde den Weg vorgefahren ist, nicht einmal verfahren. (In Deutschland bekommt man mit viel Glück gerade mal den Weg erklärt, in Österreich direkt eine Eskorte.) Den letzten halben Kilometer in Mooslandl mussten wir dann allerdings doch noch improvisieren. Haben's aber geschafft.

Teil 2 – Kanucamp 2007

Unsere Zelte haben wir direkt neben den Bergheimern aufgeschlagen, wir haben ja auch nicht viel Platz weggenommen. Besonders nachdem bereits in der zweiten Nacht ein kurzer, aber heftiger Regensturm Sinjas Zelt zerfetzt hat. Darauf haben wir dann ein Mädels-Zelt aufgemacht und festgestellt, dass der Stauraum für 2 Mädels+Frauengepäck für 3 Wochen nicht ausreichend ist. Aber wenigstens stand das Zelt noch. Geschlafen haben wir übrigens hochkant und auf 1,60 m komprimiert.

Ramona und Sinja auf der Salza
Ramona und Sinja auf der Salza

 

 

Paddeltechnisch beschränkten sich die 2 Wochen auf dem Kanucamp im Wesentlichen auf 3 Bäche: Salza, Steyr und Enns.

Die Salza war… landschaftlich sehr ansprechend. Es gibt dort ein nettes 5m hohes Sprungbrett, aber wildwassertechnisch war (zumindest bei diesem Pegel) nicht so viel los. 

Det auf der Steyr
Det auf der Steyr

 

Auf der Steyr dann schon mehr. Es gab ein ca. 2m hohes Wehr und einen kleinen Abfall mit einem Rücklauf, den sich Ramona auch mal von unten angeschaut hat. Und auch sonst gab es auf dem Bach sehr schönes Wildwasser.

Als letztes war da noch die Enns mit der 4er-Stelle, die wir (außer Falco) allerdings nicht gefahren sind (Schiss g’hobt, wie der Österreicher sagen würde).

Sinja auf der Enns
Sinja auf der Enns

Ansonsten waren wir oft am See, um an unserer nicht vorhandenen Rodeotechnik zu feilen oder uns zu sonnen. Die Abende waren auch nie langweilig, so verbrachten wir einige davon mit den Bergheimern, was bei uns zu einem längerfristigen Schaden führte, da wir durch Börns Feststellung („Stuhlgang 1 ist besser als Sex“) ein völlig neues Bild von Männern bekamen. Außerdem wurde Jakobs Geburtstag gefeiert und beim Seefest und dem Kanutenball waren wir ebenfalls. Der letztere war im Mooswirt, wo es sehr warm war, weshalb wir die Tür öffneten. Ein -sagen wir- älterer Herr beschwerte sich auf Drängen seiner Frau: „Es zieht!“ Wir haben daraus gefolgert, dass das die Bitte sein sollte, die Tür zu schließen. An dieser Stelle möchten wir Wolle herzlich grüßen.

Ramona auf der Enns
Ramona auf der Enns

 

Haben wir euch eigentlich von „ihm“ erzählt?
„Er“ hat sich mit seinem Wohnwagen an den Eingang der Jugendwiese gestellt, um jedem Vorbeikommenden einen total zusammenhangslosen Kommentar zuzurufen. Sinnvolle Beschäftigung… Wir hatten Angst vor ihm.

Alles in Allem war das Kanucamp mal wieder cool, es waren viele nette Leute da, nur die Menge an Wasser ließ etwas zu wünschen übrig.

Das Soca-Team
Das Soca-Team

Teil 3 - Soca

In der dritten Woche hatten wir genug von Salza, Steyr und Enns und so sind wir spontan zur Soca gefahren, Jan haben wir spontan eingepackt.
Nachdem wir es im ersten Gang den Wurzenpass (dessen Name bei weitem nicht die Steigung beschreiben kann; passender wäre „Monsterkillerberg“) hochgeschafft hatten und die Bremsen die Talfahrt knapp überlebt haben, kamen wir mitten in der Nacht in Bovec an und haben auch letztendlich den Campingplatz gefunden, sodass wir nicht auf ner Bank schlafen mussten.

Nebel
Nebel

 

In den ersten zwei Tagen sind wir Koritnica und Soca (Friedhofsstrecke und Slalomstrecke) gefahren, wobei wir noch Niedrigwasser hatten. Sonst wären wir wohl auch nicht die Slalomstrecke gepaddelt (die uns so schon alles abverlangte, sodass Sinja am Ende voreilig sagte, sie bräuchte 3 Jahre keinen Sex mehr).
Dem folgte am dritten Tag die Strecke zwischen der zweiten und dritten Klamm, wobei es die ganze Zeit geregnet hat und sehr nebelig war.

geschafft! nach der Slalomstrecke
geschafft! nach der Slalomstrecke

 

Auch am Abend und in der Nacht hat es nicht aufgehört zu schütten, dazu kamen noch Sturm und Gewitter, sodass sich ein Indoor-Playspot im Mannschaftszelt bildete und sich auch die Bäche füllten: Am nächsten Morgen war der Pegel doppelt so hoch (160cm) und die eigentlich türkisfarbene Soca war nun eine braune Brühe.
Folglich wollten wir lieber etwas Leichtes fahren und fuhren zum Einstieg einer Strecke unterhalb der Abseilstrecke.

Slalomstrecke
Slalomstrecke

Dort trafen wir 2 Bayern- sehr von sich überzeugte Bayern- denen sich Jan anschloss, um die Abseilstrecke zu paddeln. Hört sich eigentlich nach einem tollen Plan an. Wir Idioten.

So rief er uns keine Stunde später, als wir gerade lospaddeln wollten, an, um uns zu berichten, dass beide Bayern geschwommen seien, ein Boot weg sei und er Hilfe brauche. Wir sind dann hochgefahren und vom Einstieg aus noch eine halbe Stunde durchs Gebüsch geklettert, bis wir Jan gefunden hatten.

Die zwei Deppen waren allerdings auf der anderen Flussseite und es gab keine Möglichkeit, sie auf unsere Flussseite zu holen. Also mussten sie 5 km durchs Gebüsch (es gab keinen Weg) laufen, bis zum nächsten Campingplatz. Det und Jan haben dann noch versucht das zweite Boot, das vor einem Stein hing, zu retten, während Sinja und ich nach einem kürzeren Weg zum Auto suchten. Dafür haben wir uns getrennt: Ich war nach 10 Minuten am Auto, Sinja nach geschlagenen 45 Minuten, nachdem sie steile Felshänge hinaufgeklettert war und mit Rieseninsekten gekämpft hatte.

Koritnica
Koritnica

Dafür haben die Beiden uns zum Essen im Restaurant eingeladen. Man könnte auch sagen: Wir haben ihnen angeboten uns einzuladen, im Austausch gegen ihr Boot.

Die restlichen Paddeltage verliefen dann wieder friedlich, wir nutzten die guten Pegelstände und paddelten morgens die Soca und abends die Koritnica.

 

 

               Hat wie immer Spaß gemacht,
               Ramona und Sinja

1 Er benutzte das wort mit K. Obgleich dieser Satz seine ganze Kraft nur mit diesem Wort entfaltet, wurde dies vom Webmaster des sittlichen Anstandes wegen geändert.

Zum Schluss, was keiner sehen will: